In vielen Projekten und Veränderungsprozessen, die ich begleitet habe, zeigt sich ein wiederkehrendes Muster: Es wird viel über Motivation gesprochen – und doch bleibt oft ein schaler Beigeschmack zurück. Entscheidungen werden getroffen, Maßnahmen verkündet – doch das Gefühl echter Beteiligung fehlt. Dabei wollen die meisten nicht nur informiert, sondern wirklich einbezogen werden.

Ob klassisch geführt oder agil organisiert: Wenn Menschen das Gefühl haben, dass ihre Sicht zählt, entsteht etwas anderes – echtes Engagement, das von innen kommt.

Was mich immer wieder erstaunt: Auch drei Jahrzehnte nach Reinhard K. Sprengers Mythos Motivation hält sich die Vorstellung hartnäckig, man müsse Menschen zu Leistung „bewegen“. Durch Boni, Appelle oder wohlklingende Slogans. Dabei liegt der Schlüssel längst woanders: In echtem Vertrauen, spürbarer Sinnhaftigkeit und gemeinsamer Verantwortung.

Ich erlebe, wie viel sich bewegt, wenn Führung auf Beziehung statt Steuerung setzt. Wenn nicht mehr gefragt wird: „Wie bringen wir die Leute ins Tun?“ – sondern: „Was brauchen sie, um ihr Potenzial entfalten zu können?“

Was wirklich motiviert?

• Wenn Menschen merken: Ich werde gehört.
• Wenn sie gestalten dürfen, statt Vorgaben abzuarbeiten.
• Wenn Führung Raum schafft.

Das ist keine Schwäche – das ist Führungsstärke, die verbindet.